Der erste, auf einem ehemaligen Tagebau aufgeschüttete Weinberg der Lausitz, befindet sich auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Wolkenberg. In unmittelbarer Umgebung befand sich der gleichnamige Berg, der nach der Auskohlung des Tagebaus Welzow-Süd in diesem Gebiet ab dem Jahr 2009 wieder auf seine ursprüngliche Höhe, auf ca. 160 m über NN, aufgeschüttet wurde. Vorausgegangen war ein ca. 0,25 Hektar großer „Testweinberg“ über dem ehemaligen Ort Stradow mit 199 Weinstöcken der Sorten „Rondo“, Ortega“ und „Merzling“. Hier wurde ab dem Jahr 2004 in Zusammenarbeit mit Vattenfall, der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus (BTU) und der Hochschule Geisenheim der Weinanbau auf rekultivierten Tagebauflächen wissenschaftlich die Verträglichkeit unterschiedlicher Weinsorten mit dem Lausitzer Kontinentalklima und dem neu aufgeschütteten Boden untersucht. Die Jungfernlese brachte stolze 71 Flaschen Wein ein und bestätigte die Ideengeber, einen größeren Weinberg anzulegen. Prof. Reinhard Hüttl von der BTU Cottbus hatte damals den Anstoß für die Neuanlage eines Weinberges gegeben. Diplom-Agraringenieur Uwe Zeihser vom Lehrstuhl für Bodenschutz und Rekultivierung war von Anfang an als Projektverantwortlicher dabei und war damit einer der Geburtshelfer des Lausitzer Weinanbaus in einer Tagebau-Folgelandschaft. Heute wird der Versuchsweinberg von den „Drebkauer Weinfreunden“ bewirtschaftet.
5 Jahre gesammelte Erfahrungen waren eine gute Grundlage für die Anlage des neuen Weinberges auf dem ehemaligen Wolkenberg, und so wurde nach Wünschen von Weinfachleuten und Wissenschaftlern mit schwerem Gerät mehr als 8 Millionen Kubikmeter Erde bewegt. Ergebnis war ein ca. 6 ha großer, in Süd- Südwestlicher Richtung angelegter Weinberg mit 11 Grad Neigung. Damit hat sich zu dieser Zeit die Gesamtgröße der Brandenburger Weinanbaufläche auf einem Schlag um 50 % erhöht. Es wurde nichts dem Zufall überlassen und die Erkenntnisse aus dem „Testweinberg“ flossen in die Modellierung des neuen Weinberges ein. So wurde der ph-Wert des Bodens leicht angehoben, eine ca. 45 cm starke Schicht Geschiebemergel aufgebracht, das Relief für den Weinanbau optimiert und 26000 Winterfrost-harte Weinsorten in den Boden gesetzt. Ausgesucht wurde eine Mischung aus sieben traditionellen und modernen Rebsorten von der Rebschule Antes aus Heppenheim. Brachte die erste Ernte 2012 noch 2000 Flaschen Wein ein, so hat sich das Ergebnis der Ernte 2016 schon verzehnfacht. Gekeltert wird der Wein in der Kellerwirtschaft Martin Schwarz in Meißen. Er ist neben Bettina Muthmann auch einer der beiden Geschäftsführer der Wolkenberg GmbH. Auf Weinbergführungen lernen die Gäste nicht nur Interessantes über den Weinanbau in einer Tagebaufolgelandschaft, sondern erleben bei einer Verkostung oder einer kleinen privaten Feierlichkeit in gemütlichen Räumlichkeiten den puren Weingenuss des Lausitzer Weines.
Rebsorten:
Weißwein: Grauburgunder, Weißburgunder, Kernling, Schönburger, Roter Riesling. (Der Rote Riesling ist eine Rarität, in Deutschland werden nicht mehr als 35 Hektar angebaut)
Rotwein: Cabernet Dorsa, Rondo
Kontakt:
Wolkenberg GmbH
Dreifertstraße 9
03044 Cottbus
Tel: 0355 380350
Funk: 0172 2709473
Mail: info@wolkenberg-gmbh.de