Der Kern dieses Weinbaugebietes lag in der Umrandung des Schwieloch-Sees, von wo es nach Westen und Süden über den ganzen Spreebogen bis an den Spreewald, nach Osten hin bis zum Schlaubetal, nach Norden bis über Beeskow hinaus ausstrahlte. Westlich der Spree gab es nur wenige Weinberge. Nordwestlich von Lübbenau leitete der Ragower Weinberg vom Calauer zum Lübbener Weinbaugebiet über. Auf dem 12-14 Morgen großen Ragower Weinberg, der zur Standesherrschaft Lübbenau gehörte, wurde noch in der Mitte des vorigen Jahrhunderts Weinbau betrieben24. Unweit der Chaussee Lübben – Luckau lag der Steinkirchener Weinberg, auf dem noch 1852 in geringem Maße Wein angebaut worden ist. Die Lübbener Weinberge befanden sich westlich der Stadt und zwar westlich und nordwestlich des „Großen Hains“ an der Stelle des heutigen Neuen Friedhofes und erstreckten sich bis zu den Spielbergen. Erstmalig 1502 genannt, werden sie während des 16. Jahrhunderts noch mehrfach erwähnt35. 1722 wird westlich von Lübben an der Luckauer Straße ein Weinberg des Amtes Lübben aufgeführt, auf dem „blanker und roter Wein gebaut wurde“36.
Bald darauf scheint jedoch der Lübbener Weinbau zum Erliegen gekommen zu sein, denn die Neuanlage eines Weinberges im Jahre 1740 durch den Lübbener Bürger Schuster wurde später als Beginn eines Lübbener Weinbaus gewertet37. Um 1790 bestanden in Lübben drei Weinberge, in denen jährlich gegen 14 Eimer Wein erbaut wurden38. Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde in Lübben etwas Weinbau betrieben24" und 1864 gab es dort noch gegen 10 Morgen Weinbaufläche12. Ein weiterer Weinberg lag beim Vw. Frauenberg nördlich von Lübben. Auch er wird bereits im 16. Jahrhundert (1543) erwähnt39 und bestand noch 185224. In Hartmannsdorf wurden erstmalig 1725 durch zwei Besitzer Weinberge angelegt, denen später weitere Bauern nachfolgten, sodass schließlich 24 Bauern Weinberge besaßen. lm strengen Winter 1740 erfroren alle Weinreben, und es ist nicht überliefert, ob der Weinbau daraufhin weiter fortgesetzt wurde40. Zwei weitere Weinberge am Westrand des Unterspreewaldes bei Kraußnick und Gr. Wasserburg lagen bereits jenseits der Grenze der Niederlausitz.
Recht verbreitet war der Weinbau im großen Spreebogen zwischen Spreewald und Schwielochsee. Hier gab es Weinberge bei Neuzauche, Straupitz, Byhlen, Butzen, der Försterei Burghof, Waldow, Sakrow, Kamminchen, Gr. Leine, Kl. Leine, am Vw. Marienberg, bei Dürrenhofe, Krugau, Leibchel, Gr. Leuthen, Pretschen, Wiese, Skuhlen, Mittweide und Guhlen. In Pretschen, wo nordwestlich und westlich des Dorfes je ein Weinberg lag, wird der Weinbau erstmalig 1505 erwähnt41. Auf dem westlich des Dorfes gelegenen Berg, dem heutigen "Mühlenberg", bestand noch 1852 eine Rebfläche von 10 Morgen, die in guten Jahren einen Ertrag bis zu 20 Eimern Wein lieferte24. Noch bis 1870 wurde hier Wein gekeltert. Auch in Straupitz, Byhlen, Krugau, Gr. Leuthen, Kamminchen und Guhlen wurde noch 1864 Wein angebaut12.
Rings von Weinbergen umgeben war der Schwielochsee. Nahezu alle an seinen Ufern gelegenen Orte wiesen Weinberge auf: am Westufer Goyatz, Zaue, Sawall, Trebatsch und Sabrodt, am Ostufer Jessern, Speichrow, Pieskow, Niewisch, Möllen, Glowe und Leißnitz. In Goyatz, Zaue und Pieskow wurde noch 1864 Weinbau getrieben12. Östlich des Schwielochsees lagen Weinberge bei Doberburg (Dobberbus), Schadow und Karras sowie in der unmittelbaren Umgebung von Lieberose bei Behlow, Münchhofe, Blasdorf, Jamlitz und bei Lieberose selbst. Bereits 1519 werden unter anderem auch die Wein- und Hopfengärten in der Standesherrschaft Lieberose erwähnt, der herrschaftliche Weinberg war noch 1770 in Betrieb42. Nur an wenigen Stellen hat sich der Weinbau hier bis in das 19. Jahrhundert gehalten, so in Karras bis 1802, in Doberburg bis etwa 1830, in Schadow bis 1844. Am Vw. Hollbrunn bei Lieberose bestand noch 1852 ein Weinberg, doch wurde der Wein nicht mehr gekeltert, sondern als Obst konsumiert24.
Auch in der näheren Umgebung von Friedland gab es verschiedene Weinberge, so vor allem bei Friedland selbst, wo 1665 34 Einwohner Weinberge besaßen, während ein früherer Amtsweinberg bei den Karpfenhellern damals beackert wurde43. In Zeust gehörten zum Schulzengut auch drei Weinberge, die östlich des Dorfes lagen. Auch Lindow hatte nördlich des Dorfes seinen Weinberg. Während sich das Weinbaugebiet nach Norden hin über die Landesgrenze hinweg in die Umgebung von Beeskow fortsetzte, klang es nach Osten gegen das Waldgebiet um das Schlaubetal aus. Hier gab es kleinere Weinberge bei Ullersdorf, Leeskow, Groß Muckrow, bei Chossewitz und an der nördlich davon gelegenen Jankemühle, bei Reudnitz, Großbriesen sowie am Kupferhammer bei Mixdorf. Der Weinberg der Jankemühle, der seinem Besitzer 50-60 Taler im Jahre eingebracht hatte, wurde zusammen mit der Mühle während des 30jährigen Krieges verwüstet und später anscheinend nicht mehr hergerichtet44. Am Kupferhammer bestand noch 1852 ein Weinberg von 1 Morgen Größe, doch wurde der geringe Ertrag in Form von Speisetrauben verbraucht.